Kognitive Müdigkeit, Teil 1/2

Ich glaube es gibt viele Gründe, warum Menschen heute innerlich und kognitiv müde sind. Die Ursache sehe ich in unterschiedlichen Faktoren. Zum einen ist es die Konsequenz der Digitalisierung. Wir konsumieren weit mehr Informationen als je zuvor in unserer Geschichte. Für den Erhalt von sinnvollem und anwendbarem Wissen, kann das auch vorteilhaft sein. Allerdings hat es ebenfalls eine Sparte geöffnet, nämlich: Unterhaltung im Übermaß - alles nur einen Swipe entfernt. Es ist interessant, wie lange es möglich ist, sich durch das Leben anderer berieseln zu lassen, ohne jeglichen Mehrwert für sich mitzunehmen. Ich glaube, dass diese Unterhaltung uns etwas raubt, von dem wir vergessen haben, wie wichtig es für uns ist. Wir haben es vergessen, weil wir nie darauf geachtet haben. Die Wertigkeit davon, unseren Verstand zur Ruhe kommen zu lassen. Das Auseinandersetzen mit den eigenen Gedanken.

Wenn wir in unserem Leben Hürden haben, war es einmal üblich darüber nachzudenken. Dieser Prozess lief nicht zwingend bewusst mit der Absicht, ich setze mich hin und denke. Es ist in den Phasen entstanden, in denen wir nichts zu tun hatten. Wenn wir über Hürden nachdenken, oh Wunder, dann kommen wir auf Lösungen. Wenn diese Phasen aber mit dauerhaftem kognitiven Konsum gefüllt werden, ist das wie eine dauerhafte Opiat-Behandlung bei einem offenen Bruch, der vor sich hin blutet. Wir verschieben die Symptome und machen weiter. Dann wundern wir uns, warum ein innerer Druck entsteht oder wir Nachts nicht zur Ruhe kommen. Eventuell haben wir uns sogar den ganzen Tag ausgeruht und fühlen uns dennoch dauerhaft erschöpft.

 

Zum anderen kann ein Faktor kognitiver Müdigkeit das Leben in der falschen Zeit sein. Ich stufe unser Leben in vier Zeitzonen ein: Vergangenheit, Jetzt, Jetzt woanders, Zukunft.

 

Jetzt woanders ist leicht zu beschreiben, es ist der erste Teilabschnitt dieses Blogs.

 

Vergangenheit ist das Fundament für unser Jetzt. Wir entscheiden welche Resultate wir daraus ziehen, Opfer oder Schüler unserer Vergangenheit zu sein. Der Typ Mensch, der die meiste Zeit an seiner Vergangenheit festhält, ist in der Regel der, der nicht weiß, welchen Mehrwert er daraus ziehen kann. Entweder lebt er in einer Opferhaltung, denn er hatte es ja so schwer, oder er lebt in schöner Erinnerung an etwas, dass er verloren hat. In der Vergangenheit leben ist nicht gesund, wir verpassen dabei immer das Jetzt. Warum das so wichtig ist, erläutere ich später.

 

Zukunft ist ungewiss. Deshalb kann sie, wie die meisten Ungewissheiten, Angst auslösen. Wenn die Zukunft uns Angst macht, resultiert dies aus fehlendem Selbstbewusstsein. Wir haben vor Ungewissheit und deren Umstände mehr Angst, als Vertrauen in unser Selbst. Selbstvertrauen entsteht durch die Gewissheit, dass wir aus unserer Vergangenheit gelernt haben. Bewusst-sein entsteht immer aus Verstehen. Es ist ein Prozess der Verantwortung, den wir lernen und leben müssen. Wenn die Zukunft uns Angst macht und wir zu viel Zeit in Gedanken mit ihr verbringen, ist es ein Indiz, dass wir unsere Vergangenheit nicht richtig verarbeitet haben. Das nimmt uns, wie in der Vergangenheit leben, den Fokus aus dem Jetzt.

 

Jetzt ist, aus meiner Perspektive, die wichtigste Zeitform. Wenn wir den Augenblick bewusst wahrnehmen, haben wir etwas wichtiges gelernt: alles hat seine Zeit. Wir entscheiden uns, die Dinge bewusst zu tun. Wir denken über das nach, was uns bewegt. Wir genießen den Augenblick. Im Jetzt spielt sich unser Leben ab. Dort passieren die schönen Momente des Lebens. Weil wir sie bewusst leben. Es ist eine Symbiose aus dem Verarbeiten unserer Vergangenheit, über das daraus entstehende Bewusstsein, hin zu unseren Zielen. Wir haben Vertrauen in unseren Weg, denn wir entscheiden ihn bewusst, Selbstbewusst.

 

 

Lernen Sie in der richtigen Zeit zu leben und Ihr Leben wird an Qualität gewinnen. GROWING konzentriert sich nicht nur auf Business, sondern auch auf Lebensqualität. Danach streben wir alle. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Unterstützung bei Ihren Prozessen zu leisten.


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